Psychodynamische Gruppenpsychotherapie – ein Plädoyer für die höhere Wirksamkeit von Psychotherapie in der Gruppe:


Ohne Sozialität, dem Zurechtfinden in Gruppen – das kann Familie, Schule, Arbeitsplatz, Freizeit sein – kommen wir nicht aus.

Die zwischenmenschlichen Situationen zeigen unsere Schwierigkeiten auf. Der Mensch ist ein soziales Lebewesen (Alfred Adler).


Gruppentherapie hat sich als äußerst wirksames Instrument erwiesen, um tiefliegende emotionale und psychologische Herausforderungen anzugehen.

Durch die Teilnahme an einer Gruppe von Gleichgesinnten haben die Teilnehmer die Gelegenheit, ihre individuellen Erfahrungen in einem unterstützenden und vertrauensvollen Umfeld zu teilen. Der Austausch mit anderen Gruppenmitgliedern ermöglicht es, ein tieferes Verständnis für die eigenen Gefühle, Gedanken und Verhaltensmuster zu entwickeln. In der Gruppentherapie schaffen wir einen sicheren Raum, in dem jeder gehört und verstanden werden kann.

Das Hier und Jetzt (Yalom, 2005) der Therapie-gruppe bringt die zwischenmenschlichen Probleme zum Vorschein, die zu Angst, Verunsicherung, Depression, Überforderung, Isolierung, Aggressivität und anderen Modi führen. Mit Betrachtungen ins Dann und Dort (biographischen Inhalten) können Verstehensprozesse erarbeitet werden.


Der Schritt in eine therapeutische Gruppe:

Sich mit seinen Problematiken in einer Gruppe zu äußern macht Angst, lässt Unsicherheiten aufkommen.

Negative Erfahrungen aus bisherigen Gruppenerfahrungen werden hervorgerufen und sind zunächst eine Schwelle, die überwunden werden muss, um ins Sprechen zu kommen. Alle Teilnehmer habe diese Sorge in der Regel gemeinsam. In der Gemeinschaft lösen sich allmählich die Ängste.

Unter Leitung der Psychotherapeutin werden Gesprächsregeln und Voranschreiten des Prozesses beachtet.

Jeder Einzelne soll in der Gruppe gesehen werden.


Wirkfaktoren der Gruppe:

Es entsteht ein Gefühl von Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit, das ermutigt, sich offen und ehrlich mit den eigenen inneren Prozessen auseinanderzusetzen. Durch die Interaktion mit anderen Gruppenmitgliedern können neue Perspektiven gewonnen und alternative Lösungsansätze entdeckt werden.

Die Gruppentherapie bietet eine einzigartige Gelegenheit, von den Erfahrungen und Erkenntnissen anderer zu profitieren und sich gegenseitig zu unterstützen. Durch das Teilen von Geschichten, Ressourcen und Bewältigungs-strategien kann ein tiefes Gefühl der Verbundenheit entstehen.

Viele Teilnehmende berichten im Nachgang, dass sie durch die Teilnahme an einer Gruppentherapie nicht nur ihr eigenes Wachs-tum und ihre Genesung gefördert haben, sondern auch wertvolle Beziehungen zu anderen Gruppenmitgliedern aufgebaut haben.


Der Zweck, zu dem sich die Gruppe konstituiert, ist eindeutig die Hilfe an jeden einzelnen; es bildet sich also eine vorübergehende Gemeinschaft von Menschen, die ihr Lebensverhalten gemeinsam studieren wollen, wobei die Meinung des Du als ein Korrektiv gilt: An der Gruppe soll der Patient erfahren, wie es anderen Menschen geht, wie diese anderen die Einstellungen und Erlebnisse beurteilen und welche Lehren daraus zu ziehen sind.“ (Rattner, Individualpsychologie, Einführung in die tiefenpsychologische Lehre Alfred Adlers)


Irving Yalom betont in seinem Modell der Gruppentherapie, dass dieselben Beziehungs-probleme der Alltagswelt, sich im Verlauf des Gruppenprozesses zeigen werden. Interaktionsmuster und individuelle Gangart werden sich offenbaren und können somit gemeinsam betrachtet werden.

Mit dem Wirkfaktor der Kohäsion (Entstehung eines Gemeinschafts- oder Zugehörigkeits-gefühl) nehmen die Teilnehmer Beziehungen zueinander auf, die im Prozess gekennzeichnet sind von Feedback untereinander, was sich dann in Veränderungen für die Lebenssituationen außerhalb von Gruppentherapie nutzen lässt und Verhaltensänderungen entstehen.


Liste der Wirkfaktoren nach Yalom:

1. Hoffnung auf Heilung,

2. Universalität des Leidens,

3. Mitteilung von Informationen,

4. Altruismus,

5. Die korrigierende Rekapitulation der Primärfamilie,           

6. Techniken des mitmenschlichen Umganges,

7. Nachahmendes Verhalten,

8. Interpersonales Lernen,
9. Die Gruppenkohäsion,

10. Katharsis, 

11. Die existenziellen Erfahrungen (Tod, Angst, Einsamkeit, Sinnlosigkeit)


Entscheidung zur Gruppentherapie:

Selbstverständlich werden die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen der Teilnehmenden respektiert.
Die Entscheidung zur Teilnahme an einer Gruppentherapie liegt immer bei Ihnen.
In Kennenlernsitzungen (Sprechstunde und/ oder Probatorik) besprechen wir gemeinsam die passende Therapieform.


Entdecken Sie die Möglichkeiten der Gruppen-therapie als wertvolle Ergänzung zur Einzeltherapie oder auch statt Einzeltherapie.

In einer unterstützenden und vertrauensvollen Umgebung haben Sie die Gelegenheit, Ihre individuellen Erfahrungen mit anderen Gruppenmitgliedern zu teilen und tiefgreifende emotionale und psychologische Herausforderungen anzugehen, emotional korrigierende Erfahrung zur Veränderung nutzen zu können.

Die Gruppentherapie ermöglicht Ihnen den Austausch von Perspektiven, die Entwicklung eines tieferen Verständnisses für sich selbst und die Schaffung einer starken Gemeinschaft. Es ist eine gute Chance, von den Erfahrungen anderer zu profitieren und gegenseitige Unterstützung zu erfahren.


Die Entscheidung zur Teilnahme an der Gruppentherapie liegt bei Ihnen. Gerne stehe ich Ihnen zur Verfügung, um Ihre Fragen zu beantworten und die beste Therapieform für Sie zu finden.

Erfahren Sie mehr über die Gruppentherapie in meiner Praxis und nehmen Sie gern Kontakt mit mir auf.


Kosten:

Die Kosten einer Gruppentherapie oder auch eine Kombinationsbehandlung von Einzel- und Gruppentherapie wird von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.

Es besteht die Möglichkeit auch als Privatversicherter und Selbstzahler an den Gruppen teilzunehmen. Die Kosten werden entsprechend der Gebührenordnung GOP berechnet.